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Wertverlust – Porsche und die kalte Progression

Seit 2005 konnte der Nobelflitzer Hersteller die Anzahl der verkauften Wagen pro Jahr nahezu verpoppeln. Wenn es 2014 gut läuft, dann wird man bei Porsche erstmals mehr als 180.000 Neuwagen verkaufen. Mit dem Erfolg und dem Einstieg in tiefere Preissegmente steigen einerseits die Gewinne, andererseits ist zu beobachten, dass die Gebrauchtwagenpreise beachtlich fallen. Ein Umstand den derzeitige Besitzer eines Porsches wenig schätzen werden. Während der 911 immer noch einen erstaunlich geringen Wertverlust an den Tag legt, erleidet der Cayenne dasselbe Schicksal wie seine SUV Kollegen anderer Hersteller. Die Autos verlieren enorm an Wert. Ein Umstand der auch mit der jährlichen Kilometerleistung zusammenhäng.

Das dürfte beim Macan nicht viel anders sein. Die Ähnlichkeit zu einem Audi Q5 ist kein Zufall. Der Macan hat dieselbe Karosserie Basis. Dies bringt hohe Synergieeffekte zwischen Audi und Porsche, hat aber den Nachteil, dass Porsche etwas von seinem Glanz und vor allem an seiner Werbetätigkeit verliert. Wer sich für einen 911 Carrera S Cabriolet entscheidet, der verliert in den ersten beiden Jahren ca 15% des Anschaffungspreises, während man beim Porsche Cayenne mit einem Wertverlust von 30% rechnen muss.

Ein Blick auf einen vergleichbaren Audi Q5 S 3.0 TDI quattro tiptronic zeigt, dass man bei diesem Wagenin den ersten beiden Jahren mit einem Wertverlust von ebenfalls 30% rechnen muss. Ein ähnliches Schicksal dürfte dem Macan nicht erspart bleiben. In der ADAC Statistik liegt Porsche auf Platz 1 der wertbeständigsten Automarken, gefolgt von Smart und Audi – vorausgesetzt, die Zahlen wurde nicht auch manipuliert. So gibt der ADAC bei einem Audi SQ5 TDI tiptronic mit einem Grundpreis von knapp 60.000 Euro einen Wertverlust von ca. 9.000 Euro pro Jahr an. Dies entspricht einem Verlust von 15% pro Jahr. Eine Prognose die unserer Einschätzung und Beobachtung nach korrekt sein dürfte.

Die ADAC Werte wurden von uns anhand eines Hyundai Santa Fe überpürft, welcher ebenfalls mit einem konstanten Wertverlust von ca. 6.400 Euro pro Jahr angegeben wurde. In der Grafik ist zu erkennen, dass es sich bei der ADAC Schätzung (rote Linie) um eine Gerade handelt, welche wahrscheinlich auf Basis einer linearen Regressionsanalyse berechnet wurde. Demnach werden neue Wagen tendenziell besser bewertet. Ältere Wagen eher schlechter.

Auf Basis der angebotenen Audi Q5 3.0 Wagen wurden die Kurve berechnet, welche den wahrscheinlichen Wertverlust eines Porsche Macan wieder gibt. Demnach ist ein Wertverlust von 15% pro Jahr durchaus realistisch.

Fazit:

Porsche macht wirtschaftlich alles richtig. Dennoch ist die Strategie riskant, da sie wahrscheinlich den Wert der Gebrauchtwagen senkt. Dies trifft vor allem dann zu, wenn Porsche seinen Glanz verliert und die Anzahl der Wagen in den Straßen zu hoch wird.

 

Reaktor

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