Als der erste Smart 1998 auf den Markt kam, war das Aufsehen, das er erregte geradezu phänomenal. So ein „Auto“ hatte es noch nicht gegeben, vielleicht einmal abgesehen von den sogenannten „Cyclecars“, also Ablegern von Motorrädern aus der Anfangszeit der Motorisierung. Das „City-Coupé“ war (und ist heute noch) gerade einmal 2,50 Meter lang, wurde in gläsernen Türmen verkauft und versprach, die Mobilität zu revolutionieren. Sogar Carsharing wurde schon damals angeboten, eine Idee, die erst heute langsam Fuß fasst. Doch hinter der bunten Welt lief nicht alles so rund, wie geplant: das Publikum traute dem Kleinen nicht so recht, Ex-Partner und Swatch-Gründer Nicolas Hayek schmiss hin, und das ursprünglich eigentlich schon damals als Elektroauto angedachte Microcar wurde erst mal nur mit Verbrennungsmotoren verkauft. Elektrisch durften Smart Fortwo und Forfour erst viele Jahre später fahren – mit einer eher geringen Reichweite.
Ende 2022 kam dann der Neuanfang. Smart ist mittlerweile ein Joint-Venture von Mercedes und dem chinesischen Hersteller Geely, zu dem unter anderem auch Volvo gehört. Das erste Modell der Gemeinschaftsproduktion wird in China gebaut, hört auf den Namen Smart #1 und ist ein kleiner SUV.
Eines muss man dem neuen Smart lassen. Bereits optisch hebt er sich von den Mitbewerbern ab und das nicht auf eine unangenehme Art. Der Wagen wirkt wie aus einem Guss, es gibt keine Ecken und Kanten, alles wirkt frisch und lenkt bewundernde oder zumindest neugierige Blicke auch sich. Dabei wirkt der Neue eigentlich kleiner, als er wirklich ist. Mit 4,27 Meter Länge, 1,82 Meter Breite und 1,64 Meter Höhe entspricht er etwa dem Mini Countryman, das ist nicht wirklich groß, im Vergleich zum Ur-Smart aber riesig. Entsprechend auch das Platzangebot. Der #1 ist ein als Fünfsitzer, auch im Fond gibt es genug Platz, wenn man nicht unbedingt an die zwei Meter misst. Die 60:40 geteilt umlegbare Rückbank lässt sich zudem um 13 Zentimeter verschieben, das schafft bei Bedarf Platz im Gepäckabteil, das immerhin 313 Liter fasst. Vorne gibt es noch zusätzlich einen Frunk mit 15 Liter Volumen, das passt genau für das sonst immer im Kofferraum störende Ladekabel.
Auch die verfügbare Reichweite hat mit den „alten“ Smart-Modellen nichts mehr zu tun. Im Unterboden befindet sich eine für diese Fahrzeugklasse ungewöhnlich große 66-kWh-Batterie (netto nutzbar 64), die eine Reichweite nach WLTP von 400 bis 440 Kilometern ermöglichen soll. Wir haben im gemischten Betrieb (Stadt, Landstraße, Autobahn) etwas über 350 Kilometer erreicht, ein durchaus respektabler Wert.
Geladen wird an AC-Säulen mit bis zu 22 kW, neuerdings auch bei der Basisvariante Pro+. Rein rechnerisch sollte sich der Akku an einer öffentlichen AC-Säule so in drei Stunden laden lassen. An DC-Schnellladesäulen sind bis zu 150 kW Ladeleistung möglich – Smart verspricht eine Ladezeit von unter 30 Minuten für den Hub von zehn auf 80 Prozent. Somit sind auch längere Strecken kein Problem, man muss nur etwas planen.
Fazit:
Der Smart#1 ist ein echtes erwachsenes Auto, das nicht nur für den urbanen Einsatz taugt, sondern auch durchaus für die Langstrecke. Der Platz ist passabel, vor allem für zwei Personen, hier findet auch das Urlaubsgepäck genug Raum. Das Fahrverhalten ist untadelig, die Bedienung etwas verspielt und damit gewöhnungsbedürftig. Wenn auch die noch fehlenden Updates geliefert werden, ist der #1 eine echte Alternative für E-Fans. Preislich liegt der „Premium“ bei 45.300 Euro, das ist zwar nicht wenig in der Klasse, aber dafür hat man auch ein spezielles Auto.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1788kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |
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