Bereits Opel hatte mit dem mittlerweile aufgelassenen Ampera ein ähnliches Konzept. Allerdings diente der Motor hier nur als sogenannter „Range Extender“, der nur dann zum Einsatz kam, wenn dem Akku die Luft, beziehungsweise der Strom ausging.
Das soll laut nicht nur Verbrauchsvorteile gegenüber einem klassischen Hybrid-Antrieb bringen, sondern es auch jener Kundschaft ermöglichen, ein Elektroauto zu fahren, die nicht vom E-Ladenetz abhängig sein will. Das bedeutet, man bezieht den Brennstoff ganz normal an der nächsten Tankstelle, hat aber die Fahrcharakteristik eines E-Antriebes.
Wir konnte den Qashqai e-Power bereits bei einem ersten Test in Stockholm fahren und haben sich schnell mit dem Auto angefreundet. Nun aber musste der pfiffige Japaner auch im ganz normalen Alltag seine Qualitäten beweisen. Und es gelingt ihm ganz gut. Im gemischten Alltagsverkehr zwischen Stadt-, Land- und Bergstraßen sowie längeren Autobahnetappen zeigte der getestete Nissan Qashqai e-Power in der gehobenen Tekna-Ausstattung zunächst, dass er mit dem 140 kW / 190 PS Leistung bietenden E-Motor seine Position als stärkster Qashqai auch in der Praxis bestätigen kann. 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind ohnehin ein Wort für einen „normalen“ SUV, die dem E-Antrieb geschuldete geringere Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h sind ebenfalls durchaus ausreichend, um ins Verkehrskriminal zu gelangen. Dass der als Kraftwerk fungierende Dreizylinder mit seinen 1,5 Litern Hubraum „nur“ 116 kW/158 PS leistet, ist hier völlig irrelevant. Meist arbeitet er unhörbar, man merkt nur bei flotten Überholmanövern oder am Berg, dass es ihn überhaupt gibt. Hier muss er nämlich nicht nur den Akku laden, sondern auch Strom als Generator direkt an den E-Motor liefern. Das kommt normalerweise nur selten vor, denn das Gesamtkonzept des Qashqai ist ohnehin nicht auf kompromisslose Sportlichkeit ausgelegt.
Natürlich sind auch diverse Fahrprogramme an Bord, die beim Spritsparen helfen, oder auch nur individuelles Fortbewegen ermöglichen sollen. Im Fahrprogramm Eco etwa lässt sich sehr gut segeln, was bei vorausschauender Fahrweise den Verbrauch spürbar senken kann. Etwaige zusätzliche Verzögerung lässt sich über den breiten Ganghebel leicht steuern, indem man durch einmal antippen von D auf B umstellt. Und dann wäre noch das e-Pedal, dass je nach Stellung des Gaspedals die Rekuperation steuert. In dem Fall wird durchgehend stärker verzögert (und damit auch rekuperiert), sobald der Fahrtgeber zurückgenommen wird. Allerdings geht das nicht bis zum kompletten Stillstand, bei rund 10 km/h klinkt sich das System aus und überlässt die weitere Verzögerung der konventionellen Bremse. Daran werden sich Freunde des Ein-Pedal-Fahrens zwar erst gewöhnen müssen, es bringt aber Vorteile für die Dosierung der Antriebskraft beim Rangieren. Vor allem auf der Autobahn haben wir das e-Pedal zu schätzen gelernt, man kann hier recht angenehm den Abstand zum Vordermann halten und zugleich Strom an den Akku zurückladen. Und dann gäbe es noch einen eigenen EV-Schalter, um damit längere rein elektrische Strecken zurücklegen zu können, aber dazu ist die Batterie einfach zu klein.
Nun zur Optik und der Ausstattung. Von außen hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert, nur die LED Scheinwerfer der Topausstattung Tekna+ fallen sofort ins Kennerauge. Der neu gestaltete Innenraum präsentiert sich hochwertig und bietet so ziemlich alles, was man heute von einem modernen Auto erwartet. Das Cockpit ist nicht so spacig wie etwa beim Ariya, aber durchaus modern. Der Digitaltacho besticht durch eine übersichtliche, unkomplizierte Darstellung aller wichtigen Informationen, ein Head-up-Display informiert über das Wichtigste, die Bedienung ist schnell zu durchschauen. Über eine moderne Darstellung verfügt auch der einfach zu bedienende 12,3“-Touchscreen mit Navi. Natürlich ist die von uns gefahrenen Tekna+Version noch mit diversen Extras wie etwa ein Bose Sound-System und eine kabellose Konnektivität ausgestattet, auch eine Ladeschale für das induktive Laden findet sich in der Mittelkonsole. Dazu kommen noch Ledersitze mit Massagefunktion vorne, ein Keyless-System sowie das Fahrer-Assistenzpaket inkl. dem intelligenten adaptiven Tempomat. Die Klimasteuerung erfolgt noch getrennt über einfache Drehregler, ganz so wie es praktisch und bequem ist.
Fazit: Der neue Nissan Qashqai ist optisch wie vom Platzangebot und der Variabilität des Laderaumes her ein gelungenes, modernes SUV mit europakompatiblen Abmessungen. Die Antriebseinheit stellt derzeit ein Novum am Markt dar, ist aber durchaus funktionell und kommt vor allem ohne mechanisches Getriebe aus. Der Verbrauch ist, an der Konkurrenz gemessen, im Rahmen, ebenso wie der Preis.
Effizienzklasse: A Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 36,99% und 28% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1699kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |
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