Jeep war eigentlich nicht unbedingt bekannt für umweltfreundliche Fahrzeuge, vielmehr sah und sieht man in einem Jeep das Auto für den hemdsärmeligen Zeitgenossen, der genau dorthin fahren will, wo andere nicht hinkommen. Doch genau dies will der SUV-Spezialist, seit einiger Zeit auch im Stellantis -Konzern verankert, ändern. Nachdem schon der Jeep Renegade und Compass Plug-in-Erweiterungen erhalten haben, will man in Zukunft gänzlich auf fossile Antriebe verzichten. Bis 2030 will man nur mehr elektrisch angetriebene Fahrzeuge anbieten. Den Anfang soll also der Avenger machen, und der wurde regelrecht auf europäische Verhältnisse zugeschnitten. Als das erste vollelektrische SUV der Marke ist er also auch für die zukünftige Entwicklung entscheidend. Der Avenger basiert auf der selben Plattform, die etwa auch dem Mokka e zugrunde liegt. Angetrieben wird er von einem vom Konzern neu entwickelten Elektromotor, der im französischen Werk Trémery, der einst die größte Fertigungsstätte für Dieselmotoren vom Band läuft. Nun steht dort das erste eigene E-Motoren-Werk von Stellantis, und das erste Resultat gibt nun seine Premiere im Jeep Avenger.
115 kW/156 PS wuchtet der neue Elektromotor auf die Räder, womit sich der neue Jeep zumindest vorerst vor seine Stellantis-Brüder schiebt: DS 3 e_Tense Peugeot 2008-e und Opel Mokka-e kommen alle nur auf 100 kW/136 PS, werden vermutlich aber über kurz oder lang ebenfalls den neuen und sparsameren Antrieb erhalten. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Jeep 150 km/h an, die Beschleunigung soll bei 9,0 Sekunden liegen. Als Reichweite werden bis zu 392 Kilometer nach WLTP kolportiert, in der Stadt sollen es sogar deren 567 sein. Damit liegt man genau zwischen dem Hyundai Kona electric mit kleiner Batterie (305 Kilometer) und dem mit großer Batterie (484 Kilometer), als ist durchaus konkurrenzfähig.
An der DC-Schnellladesäule lässt sich die des Jeep Avenger mit 100 kW Ladeleistung laut Hersteller in 24 Minuten von 20 auf 80 Prozent bringen, in drei Minuten werden so bis zu 30 Kilometer Reichweite nachgeladen. Das Vollladen an einer AC-Säule, für das 11 kW zur Verfügung stehen, soll fünfeinhalb Stunden dauern. Beim Verbrauch schafft der neue E-Motor allerdings keine beachtlich niedrigen Werte: 15,7 bis 16,5 kWh auf 100 Kilometer, identisch zum aktuellen Peugeot e-2008. Wie üblich dürften diese Werte im Alltagsgebrauch merklich abweichen.
Der neue Avenger ist der erste Jeep mit Vorderradantrieb inklusive in allen Ausstattungsversionen serienmäßigem Selec Terrain und Bergabfahr-Assistenten. Zudem tragen sehr große Böschungswinkel und große Bodenfreiheit zur außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit im Segment bei. Allrad ist derzeit interessanterweise noch nicht erhältlich, wird aber nachgereicht.
Die Architektur des Fahrzeugs selbst soll das höchstmögliche Maß an Kompaktheit erreichen, ohne die charakteristischen Merkmale der Marke Jeep zu beeinträchtigen. Das Auto ist mit 4,08 Meter Länge 16 Zentimeter kürzer als der Renegade, die kurzen vorderen und hinteren Überhänge und relativ große Räder (ab 16 Zoll) sollen die Proportionen noch verstärken. Zudem bietet der Avenger mit 200 Millimetern die größte Bodenfreiheit im Segment sowie hervorragende Böschungswinkel von 20 Grad vorn und 32 Grad hinten sowie einen Rampenwinkel von 20 Grad. Das soll nicht nur im unwegsamen Geläuf helfen, sondern kann auch durchaus im Gewirr der verwinkelten und oft mit steilen Auf- und Abfahrten versehenen Tiefgaragen im urbanen Bereich von Vorteil sein.
Zur Verringerung von Schäden bei Unfällen mit niedriger Geschwindigkeit, die in Europa etwa 70 Prozent der Schadensfälle ausmachen, ist der Jeep Avenger mit Unterfahrschutz, 360 Grad Verkleidung und geschützten Scheinwerfern ausgestattet. All dies soll die Kosten bei kleineren Unfallschäden um geschätzt rund 1.000 Euro reduzieren. Insbesondere sind die Scheinwerfer umrahmt und hoch angeordnet, um sie bei einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit zu schützen. Die neuen SUV-Unterfahrschutzpaneele aus Polymer sind durchgefärbt statt lackiert, damit Kratzer kaum sichtbar sind. In einigen noch stärker beanspruchten Bereichen wie zum Beispiel den Türen reicht die Verkleidung sogar noch höher.
Das Design des folgt dem Ansatz einer modernisierten Interpretation des typischen Jeep Designs und damit dem des Renegade. So findet sich an der Vorderseite des Fahrzeuges der Siebenschlitz-Kühlergrill, der hier dezent gebogen wurde und auch die Scheinwerfer vor Beschädigungen schützen soll. Ausladenden Kotflügel und trapezförmige Radläufe vermitteln eine gewisse Robustheit.
Ebenso klar wie die Außenhaut wurde der Innenraum gestaltet. Das Interieur des Avenger wurde hier bewusst von der Geschichte der Marke Jeep und besonders vom Wrangler inspiriert. Das bedeutet ein klar gestaltetes Armaturenbrett mit einem zentralen 10,25 Zoll Bildschirm, und einem als Ablage gestalteten Unterteil. Auf die Ablagemöglichkeiten ist man übrigens besonders stolz.
Etwas beengt sind allerdings die Platzverhältnisse im Avenger. Sitzt man vorne noch recht bequem auf gutes Bestuhlung mit Seitenhalt, geht es in der zweiten Reihe eher beengt zu, vor allem dann wenn vorne größer gewachsene Zeitgenossen Platz genommen haben. Reichlich, wenn auch nicht üppig ist auch der
Sein Volumen gehört mit 380 Litern zu den größeren im Segment, es gibt eine niedrige Ladekante und auch eine elektrisch angetriebene Heckklappe mit berührungsfreier Bedienung.
Vorne dabei ist man bei der Konnektivität. Alle Versionen verfügen über ein hochmodernes Infotainment-System mit einem 10,25“ großen Display in Kombination mit einem volldigitalen 7“ Kombiinstrument.
Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit, das eigene Gerät über Android Auto und Car Play auf dem Uconnect Display zu spiegeln, Inhalte zu mischen und anzupassen, um eine eigene Benutzeroberfläche zu erstellen (bis zu zwölf Widgets pro Seite, bis zu sechs Seiten). Dazu gibt es eingebettete Navigation von TomTom mit verbesserter natürlicher Spracherkennung sowie Over-the-Air-Updates.
Zudem gibt es auch eine Reihe von Diensten und Funktionen, die der Besitzer aus der Ferne nutzen kann. Dank der Jeep Mobile App können Avenger-Besitzer beispielsweise den Standort ihres Fahrzeugs direkt über ihr Smartphone orten. Die Nutzer können auch ihre Türen ver- und entriegeln, den Batteriestand prüfen, die Klimafunktionen einstellen und das Fahrzeug aufladen sowie dafür einen Zeitraum für den günstigsten Strompreiswählen und über einen Sprachassistenten direkt mit dem Avenger interagieren.
Preislich liegt der Avenger mit 37.000 Euro für die schon gut ausgestattete „Avenger“ Version recht gut im Feld der Konkurrenz oben endet die komplett ausgestattete „Summit“ Version bei 43.500, die Aufpreisliste ist erfreulich kurz.
Bestellbar ist der Neue im Fiat Werk in Polen produzierte „Europa-Jeep“ ab sofort, man erwartet eine Lieferzeit von etwa sechs Monaten.
Preisübersicht Jeep Avenger
Jeep Avenger | Avenger | Longitude | Altitude | Summit |
115 kW (156 PS) | 37.000 € | 38.500 € | 40.500 € | 43.500 € |
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