BYD hat einen regelrechten Senkrechtstart hingelegt, bereits 2024 verkaufte man mehr Autos als erwartet, auch heuer sieht es sehr gut aus. Vor allem weil man neben dem schon sehr kompletten E-Auto Programm nun auch einen Plug- In Hybrid anbietet. Mit gewohnt ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis.
BYD Seal, Seal U und Seal U DM-i – so lautet die Reihenfolge, in welcher die Fahrzeugmodelle mit dem „Seehund“ im Namen auf den Markt kamen. Der Seal ist eine Limousine, die U-Varianten (steht für „Utility“) SUVs. Neben dem reinen E- Seal U gibt es nun den Plug- In, der auch in seinem Heimatmarkt große Erfolge feiert.
Optisch sind sich beide Modelle sehr ähnlich, die Plug-in-Version ist vor allem an der veränderten Front erkennbar, die – anders als die Elektro-Version – über horizontale Lufteinlässe verfügt. Auch innen sind die Unterschiede marginal. Erwähnenswert ist aber beispielsweise das Kofferraumvolumen, das sich von 552 Liter im Elektro auf 425 Liter im Plug-in verringert, da der zusätzliche Akku untergebracht werden musste. Sonst wirkt die Karosserie wie aus einem Guss, dem Zeitgeist entsprechend und für einen SUV recht flott. Im Inneren empfangen die Besatzung bequeme Sitze mit viel Freiheit um die Schultern und auch seitlich, die hintere Bank hat auch mit groß gewachsenen Zeitgenossen keine Probleme. Die Bezüge sind dem Zeitgeist entsprechend aus Kunststoff, natürlich nachhaltig in Material und Fertigung, das Armaturenbrett wird vom BYD typischen, um 90 Grad schwenkbaren 15,6 Zölligen Riesenbildschirm dominiert. Über ihn lässt sich das Auto auch weitgehend bedienen.
Auf der Technik-Seite hat man die Wahl zwischen zwei Versionen. In der Frontantriebs-Variante namens Boost liegt die Systemleistung bei 218 PS, über stolze 324 PS verfügt die Allradversion Design. Allrad ist übrigens nur bei der Plug In Version erhältlich, den Elektro- Seal gibt es nur mit Frontantrieb.
Ausgestattet mit einer 18,3-kWh-Batterie, soll der Seal U DM-i rein elektrisch bis zu 70 Kilometer weit kommen. Verbrennungs- und Elektromotor zusammen erreichen eine WLTP-Reichweite von 1.080 (Boost) bzw. 870 Kilometern (Design). Bei unserem Test waren es eher um die 60 Kilometer, allerdings bei winterlichen Temperaturen.
Zu den beiden Plug-in-Modellen soll noch ein drittes hinzukommen: Der größte Vorteil der Version Comfort wird die 26,6-kWh-Batterie sein – damit soll die E-Reichweite auf 125 Kilometer steigen. Dann muss der Seal auf jeden Fall an die Ladestation, will man nicht nur mit dem Verbrenner weiterfahren. Ein Pluspunkt: Der Seal U DMi lässt sich auch mit Gleichstrom laden, mit 18 kW ist der Akku in 35 Minuten von 30 auf 80 Prozent voll. Der Bordcomputer ermittelte auf unserer Teststrecke einen Stadt- Überland und Autobahn- Verbrauch von etwa 6,1 Litern, sowie 5,5 kWh Strom je 100 km – ein wirklich guter Wert.
Im Fahrbetrieb selbst hinterlässt der Seal einen etwas zwiespältigen Eindruck. Das Fahrwerk ist sehr komfortabel ausgelegt, aber das bedeutet auch, dass man allzu sportliche Einlagen eher unterlassen sollte. Es kommt zwar in keiner Situation ein Gefühl der Unsicherheit auf, aber die Krosse schwankt in schnellen Wechselkurven doch etwas, auch die Lenkung könnte eine Spur präziser sein. Dafür ist der Seal U ein ausgezeichneter Gleiter, der vor allem auf der Langstrecke punkten kann. Man steigt auch nach langen Etappen entspannt aus, ohne Schmerzen im Rücken oder in anderen Körperregionen. Auffällig ist auch die, wenn auch dezente Verzögerung, bis sich der Verbrenner zuschaltet, wenn man das Gaspedal voll durchdrückt. Dann aber meldet sich der Vierzylinder kräftig zu Wort. Wie gesagt, am schönsten ist es, mit dem Seal U zu gleiten, dafür wurde er offensichtlich geschaffen.
Nicht gespart hat man bei der Ausstattung. Eltern werden im Seal U die ISOFIX-Befestigungen an den äußeren Rücksitzen sowie einen zusätzlichen ISOFIX-Anker am Beifahrersitz zu schätzen wissen. Diese Ausstattung gehört zur Serienausstattung, ebenso wie die „Child Forgetting Detection“ – eine Funktion, die daran erinnert, dass niemand sein Kind im Fahrzeug vergisst. Leider meldet sich das System auch lautstark wenn man nur die volle Einkaufstasche liegen lässt, aber auch hier werden die findigen Chinesen bald Abhilfe schaffen.
Das Infotainmentsystem sorgt mit Navigation, Sprachsteuerung, Over-the-Air-Updates sowie Apple Carplay und Android Auto für umfassende Konnektivität. Praktisch sind auch die zwei Smartphone-Ablagen für induktives Laden. Die wichtigsten Infos im Blick hat man während der Fahrt mit dem serienmäßigen Head-up-Display, ein Ausstattungsdetail, das bei vielen anderen Herstellern Aufpreis kostet.
Besonders erfreulich ist, dass bei den Assistenzsystemen kein Unterschied zwischen den Ausstattungsvarianten besteht: Sowohl die höherpreisige Linie Design als auch die günstigere Boost verfügen über die gleiche umfassende Sicherheitsausstattung.
Das Sicherheitspaket des Seal U DM-i umfasst standardmäßig einen Radartempomat (ACC), einen Spurhalteassistenten, einen Spurwechselassistenten, einen Totwinkelassistenten und viele weitere Assistenzsysteme.
Zusätzlich sorgen der Querverkehrswarner, das Kollisionswarnsystem und der Notbremsassistent für erhöhte Sicherheit. Verkehrszeichenerkennung und Aufmerksamkeitswarner entlasten den Fahrer, ohne ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. Die Parksensoren vorn und hinten sowie das 360-Grad-Rundumsicht-System bieten eine klare Übersicht beim Einparken.
Preislich ist der Seal U DMi mit 44.890 Euro ein wirklich gutes Angebot, bei unserem Tester kamen nur noch eine spezielle Lackierung (Boundless Cloud) um 1.100 Euro dazu.
Fazit:
Der China Plug In ist ein rundes Angebot, wer ein komfortables Reiseauto für Business und/oder Freizeit sucht ist mit dem Seal U DMi bestens bedient.
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![]() Effizienzklasse: A+ ![]() Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2100kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |