Eines muss man dem Audi Coupe aber lassen – schön ist er – der Prologue. Böse Zungen behaupten, dass der Wagen vielleicht gerade deswegen so gelungen ist, weil er wie ein Mustang aussieht. Tatsächlich haben die beiden Wagen nicht viele Gemeinsamkeiten. Der verbaute 4.0 TFSI leistet maximal 445 kW (605 PS) und hat ein Dehmoment von 750 Nm. Das Aggregat beschleunigt den 1980kg schweren Audi in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Allradlenkung, bei der auch die Hinterräder bis zu fünf Grad einschlagen können, macht das Coupé handlich und fahrstabil. Den Overboost Betrieb kann der Fahrer für etwa 15 Sekunden abrufen. In diesem Fall wird das Drehmoment auf dien genannten 750 Nm gesteigert. Der durchschnittliche Verbrauch des Audis liegt bei 8,6 Liter pro 100 Kilometer und ein CO2 Ausstoß von 199 Gramm pro Kilometer. Der niedrige Verbrauch wird durch ein neues Teil Bordnetz auf 48 Volt Basis erzielt – eine Technologie, die bei Audi kurz vor dem Serieneinsatz steht. Das 48 Volt Netz speist einen Riemenstartergenerator, der den Antriebsstrang zum Mild Hybriden macht und beim Verzögern bis zu 12 kW Rekuperationsleistung erzielt.

Mit 5,10 Meter Länge, 2,94 Meter Radstand, 1,95 Meter Breite und 1,39 Meter Höhe ist der Audi prologue etwas kürzer und flacher als die A8 Serie. Bei den Scheinwerfer wird eine von Audi hochauflösende Matrix Laser-Technologie eingesetzt. Die Pupille des Scheinwerfers wird von einer Projektionslinse mit Laser Lichtquelle gebildet – sie erzeugt eine Matrix, die die komplette Straße hochauflösend ausleuchtet. Unter diesem Element schweben fünf über ein Glasfaserbündel gespeiste Kunststofflinsen, die in einer feingliedrigen Leichtbaustruktur eingefasst sind und das Fernlicht nochmals erweitern. Die steife Multimaterial Karosserie des Audi prologue besteht in weiten Bereichen aus Aluminium und ultrahochfestem Stahl.


Der geräumige Innenraum des Audi prologue wirkt wie eine Lounge an einem internationalen Flughafen. Die Sitze sind mit weißem Nubukleder bezogen. Der Innenraum orientiert sich am Gran Turismo. Mit dem Interface hat man beim Prologue ein interessantes Konzept, welches sich dem jeweiligen Fahrstil optisch anpasst, hat man einen neuen Weg eingeschlagen. Die Front der Instrumententafel ist in voller Breite als Anzeigefläche gestaltet und integriert drei Touch Displays.



Beim Einsteigen empfängt das viersitzige Coupé seine Passagiere mit dezenter Höflichkeit. Der „Butler“, eine intelligente Software, identifiziert den Fahrer anhand seines Smartphones und stellt die Sitze und die Klimaanlage nach seinen Vorlieben ein. Auch bei der Musik und der Routenplanung macht das System Vorschläge, die sich an den Präferenzen des Besitzers orientieren.

Die Kopfstützen der beiden Einzelsitze im Fond liegen im Ruhezustand versenkt; sie fahren automatisch aus, wenn der Passagier über die elektrische Easy Entry Funktion zusteigt. Neu ist das Beifahrerdisplay. Es ermöglicht eine digitale Interaktion zwischen Fahrer und Beifahrer. Eine Wischbewegung des Beifahrers reicht aus, um dem Fahrer in seinem Display vorkonfigurierte Routen zur Verfügung zu stellen und in das Audi cockpit zu übernehmen. Auf der Konsole des Mitteltunnels liegt ein viertes flexibles Touch Display für die Klimatisierung, Schrifteingabe und weitere Fahrzeugeinstellungen. Es besteht im Wesentlichen aus einer hauchdünnen, biegsamen OLED Folie (OLED: organic light emitting diodes, organische Leuchtdioden) und zeigt extrem scharfe, kontrastreiche Bilder. Im Ruhezustand ist das OLED Display flach und nahezu unsichtbar in die Mittelkonsole integriert. Beim Starten des Autos richtet sich das flexible Display auf. Die Biegung sorgt für einen konstanten Abstand zur Hand und dadurch für eine bessere Ergonomie. Das Handgelenk ruht bei der Bedienung des Displays auf dem niedrigen Wählhebel der Achtstufen tiptronic.

Das Audi virtual cockpit future ist ein interessanter Ansatz. Das hochauflösende Display und drei Spiegel erzeugen eine virtuelle Bühne mit drei Ebenen – ein Anblick mit Tiefenwirkung. In der Navigationsansicht präsentiert die erste Ebene die wichtigsten Informationen zum Fahren; die Ebenen zwei und drei ermöglichen die Tiefenwirkung im Cockpit. Durch die Staffelung auf unterschiedlichen Ebenen wird die Information für den Fahrer besser strukturiert und ist leichter zu erfassen. Je nach Fahrweise ändern sich im Audi virtual cockpit future Inhalte und Farben – bei sportlicher Gangart wechselt die Anzeige in den Sportmodus. Die relevanten Informationen, beispielsweise Drehzahl, Temperaturen, Ladedruck werden hervorgehoben.

Fazit:
Der Prologue ist ein wirklich schönes Auto mit ein paar innovativen Ansätzen. Besonders die Interaktion zwischen Fahrer- und Beifahrerdisplay ist gelungen. In diesem Bereich hat man sich bei Audi erfolgreich viele Gedanken gemacht.

Didi Prolovski

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Didi Prolovski

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